Zu dieser Jahreszeit zieht es uns naturgemäß in wärmere, südlichere Gefilde. Allerdings sind unserem Aktionsradius in diesen ganz besonderen Zeiten deutlich engere Grenzen gesteckt, die einen Urlaub auf den Balearen sprichwörtlich in weite Ferne rücken lassen – zumindest in der (harschen) Realität. In der virtuellen Welt des Flugsimulators hingegen sind uns keine Grenzen gesetzt. Und wenn dann noch ein neues Flughafen Add-On aus dem Hause sim-wings nach Ibiza lockt, kann den virtuellen Partygoer, der die Baleareninsel eher als Dancefloor nutzt, eigentlich nichts mehr aufhalten. Leider muss das Tanzen selbst wohl oder übel auch weiterhin in den eigenen vier Wänden stattfinden.
Aber bleiben wir beim fliegerischen Teil unseres virtuellen Urlaubs. Der Ibiza Airport liegt eingezwängt zwischen den Salzgewinnungsanlagen am südlichen Zipfel der drittgrößten Baleareninsel und der mit 475m höchsten Erhebung Ibizas, dem Sa Talaia, im Norden. Das macht den Anflug optisch wahrlich spektakulär. Gerade im neuen Microsoft Flight Simulator (MSFS) wirkt die Insel aus der Vogelperspektive so realistisch, dass man sich im Landeanflug auf das reale Vorbild wähnt.
Einmal gelandet, empfängt uns zwar Standard MSFS Bodenpersonal, das aber immerhin animiert und offenbar auch mittelmäßig motiviert, nimmt man den Bewegungsradius und -geschwindigkeit der virtuellen Groundcrew als Maßstab. Markierungen am Boden und Beschriftungen an Gebäuden sind scharf und sehr gut lesbar. Gerade hier sieht man die Fortschritte, die die Grafiktechnologie in den letzten Jahren gemacht hat – sowohl auf der Hardware- wie auch der Softwareseite.
Das Flughafenvorfeld wirkt außerordentlich belebt, das liegt vor allem an großzügig verteilten Utensilien aller Art, die auf einem Flughafen eben so gebraucht werden, seien es Gepäckkarren, Busse, Frachtcontainer oder Schlepper für die Flugzeuge. Aber auch der zwar spärlich vorhandene, aber immerhin bewegte Bodenverkehr trägt dazu bei, dass der Airport lebendig wirkt.
Darüber hinaus sind sämtliche Gebäudemodelle ausgesprochen detailliert modelliert, verfügen über scharfe Texturen und fügen sich gut in die Szenerie ein. Transparentes Glas gibt es nirgendwo am Flughafen, allerdings bietet sich das eher schlichte, etwas bunkerartige Hauptterminal des kleinen Airports dafür auch nicht an. Und auf Teufel komm raus muss eine Szenerie auch nicht über das durchsichtige Glas verfügen, wenn es keinen Sinn ergibt, nur damit man einen Haken mehr in der Featureliste setzen kann.
Im näheren Umfeld des Flughafens hätte man sich allerdings ein wenig mehr Detailverliebtheit gewünscht, zumindest was die Bodentexturen angeht. Leider sitzen nämlich sämtliche Gebäude hinter bzw. vor dem Flughafen auf Standard Fototerrain, was aus der Nähe betrachtet sehr unschön aussieht. Gerade der Parkplatz und die Flughafenvorfahrt hätten ein wenig mehr Aufmerksamkeit durchaus verdient. Vielleicht kann der Entwickler hier in einem Update auch noch einmal nachbessern. Der ambitionierte Hobbyflieger wirft eben doch ganz gern mal einen Blick „hinter die Kulissen“ und freut sich dann über ausmodellierte Rückansichten.
Dieser kleine Wermutstropfen vermag allerdings nicht das insgesamt stimmige Bild der kleinen Inselperle zu trüben. Der Flughafen wirkt wie aus einem Guss und ist auf dem engeren Flughafengelände, also allem was der virtuelle Partypilot in erster Linie zu sehen bekommt, sehr detailliert, authentisch und lebendig gestaltet.
Gerade die gelungene Einbettung in die umgebende, wirklich eindrucksvolle Insellandschaft, verschafft der Szenerie ihren ganz besonderen Reiz. Es lohnt sich also definitiv, auch in diesen Zeiten, zumindest virtuell einen Abstecher nach Ibiza zu unternehmen.
Mit „sim-wings Ibiza“ stellt Publisher Aerosoft ein rundum gelungenes Flughafen Add-On für den neuen Microsoft Flight Simulator vor. Die Szenerie zeichnet sich vor allem durch einen hohen Detailgrad auf dem Flughafenvorfeld aus. Das gilt ganz besonders für Bodentexturen- und beschriftungen sowie die Modellierung der 3D Gebäude. Animiertes Bodenpersonal sowie -fahrzeuge lassen den Airport darüber hinaus sehr lebendig wirken. Kleine Abzüge in der B-Note gibt es für nicht modellierte Bodentexturen im Bereich der Flughafenvorfahrt und angrenzender Bereiche, die nicht direkt im Blickfeld des Piloten liegen.