Vor fast einem Jahr stellte Aerosoft bereits das Prepar3D Derivat des Dortmunder Flughafens exklusiv für die 64 Bit Variante des Flugsimulators aus dem Hause Lockheed Martin als Teil seiner damals noch neuen „Professional“ Serie vor (Test siehe Link). Nun folgt konsequenterweise der Port für X-Plane 11 von Laminar Research. 

In der Realität ist der Dortmunder Flughafen sicher weniger vollgepackt als sich das X-Plane so vorstellt. Gut zu erkennen: die unterschiedlichen Parkrichtungen.

Wie üblich bei derlei Übertragungen von einer Simulatorplattform zu anderen sind die verwendeten Modelle für Flughafengebäude, Bodenfahrzeuge und Texturen nahezu identisch. So gleichen sich die beiden Versionen auf den ersten Blick auch wie ein Ei dem anderen.

Das heißt leider auch, dass die schon in der P3D Version bemängelte Qualität der Gebäudemodelle und Texturen erhalten blieb. Denn diese stammen zum großen Teil offenbar noch aus Zeiten der alten German Airport Szenerie aus der 32 Bit Welt. 

Dass es auch anders geht, zeigt die Dortmunder Stadtszenerie die nebst dem kleinen Flugplatz Hengsen-Opherdicke und der Gemeinde Holzwickede auch im Gesamtpaket der Szenerie enthalten und offenbar neu modelliert worden sind.

Gerade die Umsetzung der Dortmunder Innenstadt mit jeder Menge handmodellierter Gebäude wirkt sehr authentisch, so dass jedem Nutzer der Szenerie ein Stadtrundflug im kleinen GA Flieger und ein Abstecher zum liebevoll modellierten Segelflugplatz Hengsen-Opherdicke empfohlen sei. Nutzt man den Flughafen ausschließlich für Dickbleche, entgehen einem leider die Sahnestücke der Szenerie.

Beschauliche Flugplatzidylle in Hengsen-Opherdicke mit wenigen aber dafür sehr liebevoll gestalteten Modellen. 

Der Flughafen selbst bietet einige Besonderheiten, die offenbar in der Prepar3D Version nur mit einigen Tricks umzusetzen waren. So steigt der Rollweg vom Apron zum Parkplatz der Allgemeinen Luftfahrt leicht an. Allerdings scheint es in X-Plane wesentlich leichter, derlei Geländeunebenheiten elegant umzusetzen. Es gibt keinerlei sichtbare Brüche, der Anstieg verläuft sehr gleichmäßig.

Hinzu kommt, dass die Parkrichtungen für die Gate Positionen sehr unterschiedlich ausfallen. So wird auf den Positionen 0 bis 4 klassisch vorwärts eingeparkt, auf den Positionen 5-12 muss gewendet und dem Terminal die Rückansicht präsentiert werden. Da ich leider kein Traffic Plugin für X-Plane besitze, konnte ich nicht testen, ob sich der künstlich erzeugte Verkehr an diese Regeln hält. Die von X-Plane generierten, parkenden Flugzeuge halten sich zumindest an diese Regeln, so dass die Vermutung nahe liegt, dass sich auch AI Traffic gefügig zeigt.

Eine weitere Eigenart in Dortmund sind die „Fluggastbrücken“, die im Grunde nur auf dem Boden liegende Ausleger sind, die sich in der Realität jeweils in Richtung des parkenden bzw. abzufertigenden Fliegers drehen lassen. Dank Autogate Plugin funktioniert das auch in X-Plane, und zwar automatisch. In P3D muss dafür STRG-J bemüht werden.

Wie von Geisterhand bewegt sich dank Autogate Plugin der Ausleger in die richtige Richtung.

Die Einbettung der Szenerie in die Umgebung ist ebenfalls ausgesprochen gut gelungen. Es gibt keinerlei unangenehme, sichtbare Brüche zwischen Szenerie und der abwechslungsreichen Landschaft, so dass der Anflug auf Dortmund ein ungetrübter Augenschmaus ist. 

Fazit

Mit „Dortmund XP“ für X-Plane 11 ist Aerosoft eine grundsolide Portierung der P3D Variante gelungen. Gerade die Zugaben in Form der Dortmunder Stadtszenerie sowie der Flugplatz Hengsen-Opherdicke sind die Sahnestücke der Umsetzung. Leider finden sich am Flughafen Dortmund selbst noch die alten German Airports Modelle und Texturen, die einer modernen Szenerie im Jahr 2018 leider nicht mehr gut zu Gesicht stehen. Hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden.

„Dortmund XP“ für X-Plane 11 ist im Aerosoft Shop für 19,95 Euro zum Download erhältlich.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.